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Seniorenmannschaftsmeisterschaft der Landesverbände

DSMML Wismar

Unser rasender Reporter Reddmann hat keine Kosten und Mühen gescheut, live zu berichten. Gern wäre er selbst am Brett dabei gewesen, aber für eine 50+-Mannschaft hatte es knapp nicht gereicht. Daher starteten wir diesmal nur mit einer 65+-Mannschaft, bestehend aus IM Evgueni Chevelevitch, Peter Horn, Norbert Becker, Andreas Liersch und Wolf Gerigk. (Unser neuer Seniorenreferent Robert Law wird nächstes Jahr noch mal doppelt soviele Leute bequasseln müssen, denn dann geht es nach Ingolstadt, was, nun ja, noch etwas weiter entfernt liegt.)

Wo wir gerade bei der Geografie sind, in der Ausschreibung stand es natürlich korrekt: Gägelow. Ohne fahrbaren Untersatz konnte man weder in die Ostsee springen (die hätte übrigens eh nicht gekühlt - die war noch wärmer als die Luft...) noch die schöne Altstadt von Wismar besichtigen. Letzteres hat unser Team auch gemacht.

(c) Wiki, Alexander Koker
Nun aber zu den Ergebnissen. Hamburg hatte mit IM Evgueni Chevelevitch den nominell stärksten Einzelspieler des Turniers aufgeboten (der auch mit 5/7 punktete und nur wegen der Feinwertung nicht den Einzelpreis holte) und war auch Dritter beim DWZ-Schnitt. Auch Peter Horn war mit 4.5/7 gut im Rennen. Ansonsten gab es aber deutlich ausgeglichenere Mannschaften, was zu etlichen ärgerlich knappen Ergebnissen führte. So kam Hamburg mit 7:7 MP, 14.5 BP nur auf den 11. Platz. Robert war aber mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Den ersten Platz in der 65+ holte, etwas überraschend, Berlin I.

(DSB)
Einen Trost mag Hamburg haben - in der Shantywertung kommt unsere schöne Heimat in jedem zweiten Lied vor :-)

Zu guter Letzt geben wir noch unserem IM das Wort für eine kleine Partieanalyse:
Schmidt-Chevelevitch, Hamburg-Bayern I (Runde 3)
1.d4 Nf6 2.Nf3 g6 3.c4 Bg7 4.Nc3 O-O 5.e3 d6 6.Be2 Nbd7 7.b3 e5 8.Bb2 Re8 9.dxe5 dxe5 10.O-O e4 {Dieser Plan ist mir für die Positionen mit Bauern d4/d6 bekannt. Hier wollte ich ihn auch probieren.} 11.Nd4 {Das ist der Unterschied. Der weiße Springer hat ein schönes Feld d4. Aber Schwarz hat das Feld e5 zur Verfügung.} 10...c6 12.b4 h5 13.Qc2 Qe7 14.a3 Nf8 15.Rfd1 h4 16.c5 h3 17.g3 N8h7 18.Rac1 Ng5 19.b5 Bd7 {Das ist zu vorsichtig. Ich habe noch nicht gesehen, wie ich am Königsflügel angreifen sollte - den Zug Sg4. 19...Sg4 war richtig.} 20.bxc6 bxc6 21.Nb3 Ng4 {Ich habe den Zug 22. Td6 für Weiß gesehen und er hat mir gar nicht gefallen. Dann habe ich überlegt, wie der Turm vertrieben werden kann, und den Zug Le5 gesehen. Für Le5 muß der Springer f6 ziehen. So bin ich auf 21...Sg4 gekommen. Im Zug 19 wäre es viel stärker gewesen.} 22.Rd2 {Das ist ein Fehler. Der Rechner schlägt Td6 trotz Le5 vor, um Df6 zu verhindern, mit kompliziertem Spiel.} 22...Qf6 23.Nd1 {23.Nxe4 Nf3+ 24.Kh1 Rxe4 25.Rf1 Qf5 26.Rxd7 Bxb2 -+} 23...Nf3+ 24.Kh1 Qf5 25.Rxd7 {Das Qualitätsopfer ist erzwungen. Sonst kommt Se1-d3.} 25...Bxb2 {25...Qxd7 26.Bxf3 exf3 hat mir nicht gefallen, weil meine Bauern jetzt effektiv den weißen König beschützen. Aber das war das Beste.} 26.Rxf7 {Das habe ich übersehen, zum Glück steht Schwarz immer noch auf Gewinn.} 26...Kxf7 27.Qxb2 Kg8 28.Bc4+ Kh7 29.Qe2 Rad8 30. Nc3 Re7 31.Rd1 Rxd1+ 32.Nxd1 Rd7 33.Nc3 Qe5 34.Nd4 Rxd4 35.exd4 Qxd4

- Weiß gab auf - sowohl auf 36.Sxe4 als auch 36.Sxd1 opfert Schwarz die Dame, nebst Sgxf2#.} 0-1
Hauke Reddmann

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