Oberliga Nord Nord Runde 9

Die Luft nach oben wird dünner (oder in zwei Wochen sind alle Hamburger Lübeck-Fans)

Die letzte Entscheidung in der Oberliga Nord fällt am 27. April mit dem Entscheidungsspiel zwischen dem Sieger der Nordstaffel, dem Lübecker SV, und dem Sieger der Weststaffel, der zweiten Mannschaft von Kirchweyhe. Gewinnt der Außenseiter Lübeck bleibt der Siebte der Nordstaffel der Liga erhalten.
Um den rettenden sechsten Platz lieferten sich die Schachfreunde und der SKJE ein erbittertes Fernduell. In einem Herzschlagfinale retteten sich die Schachfreunde mit einem knappen 4,5:3,5 bei Königsspringer. Da half auch der Auswärtssieg des SKJE beim Absteiger Bargteheide nichts mehr.
Durch die Neustrukturierung der Oberligen wird es schwieriger in die 2.Liga aufzusteigen. Durch die Reform sollte die Qualität der 2.Ligen erhöht werden. Auf der anderen Seite bekommen wir einen Rückstau, den wir bald in allen Ligen spüren werden. Aber auch die Ligen sind stärker besetzt. Bis auf den Hamburger SK III und Absteiger Greifswald haben alle Vereine mindestens einen IM am Spitzenbrett eingesetzt.
Schade für Hauke, dass er nur den Mannschaftskampf um die goldene Ananas zwischen Marmstorf und dem HSK III leiten durfte.


Eine überraschende Perspektive auf die Partie Wasmuth-Fadic

Das bedeutete aber keineswegs Schnarchschach - schon früh zündete Arne Bracker einen Knallfrosch gegen Jonathan Carlstedt, der ihm zwei Bauern brachte (s.u.). Aber die Tücken von ungleichen Läufern führte dazu, daß diese Partie am längsten dauerte und remis endete. Noch früher aber war es an 2 zuende, wo Schwarz ein unglaublich aussehendes Computeropfer in die Stellung warf, was ihm nach ungenauer Fortsetzung von Weiß satte -1 brachte. Schade, daß beide keinen Nerv hatten, die scharfe Stellung auszuspielen und remis machten.
"First Blood" dann an 8. Die gegenseitigen Bauernopfer sah die Engine scheel an, und überraschenderweise erwies sich die weiße Rochadestellung am Ende als weit löchriger als die schwarze. Dann passierte erstmal lange Zeit nichts. An Brett 6 stand sich Weiß meist selbst auf den Füßen und nach einem Fehler erwiesen sich die ungleichen Läufer schnell als sehr ungleich, wieder Punkt für HSK. Und dann starrte euer Schiri verwundert auf die Uhr an 4 - schaffte es noch jemand so zu blitzen, daß er am Ende mehr Zeit als am Anfang hatte? Nein, es waren bereits 40 Züge um und die 2x30 min dazugekommen. Wenig später misshandelte Weiß das Turmendspiel und der HSK zog auf 0.5:3.5 davon.
Dann ging alles ganz schnell. An 5 ging es hin und her. Weiß sah schon wie der sichere Sieger aus, aber ein Trick ging nur nach hinten los und im entstandenen Damenendspiel konnte man sich eigentlich nur noch aussuchen, wer denn nun Dauerschach gibt. An 3 ergab sich nach einem Scheinopfer die Frage, ob die beiden weißen Freibauern am Damenflügel oder das mächtige Zentrum von Schwarz stärker war. Keins von beiden, überraschend geriet der schwarze König in die Bredouille - Läuferpaar auf freiem Feld, immer gefährlich. Und zeitgleich endete ein weiteres Hin und Her an 7 mit dem Ehrentreffer für Marmstorf. Damit spielte nur noch 1, s.o., doch die Gewinnversuche wurden bald eingestellt. Endstand 2.5:5.5. (Sowie Endstand OLNN) (Bericht von Marmstorf gibt es bestimmt bald)
Bericht vom HSK


Die letzten Züge waren 12...g5 (Jonny hat vergessen, daß man mit dem König in der Mitte kein Haumiblau anfängt, die Bewertung stürzt sofort ab) 13.Sd5 (Zieht dem Lh5 die Deckung weg, falls g4) 13...Sxd5 14.exd5 Sd8 und schon rummste es im Karton.

Leerraum unten oder alles mit CTRL-A markieren zum Entspoilern:

15.Sxe5! Lxd1 16.Sxd7 Kxd7(Das Problem liegt darin, daß 16...Lxc2 zwar den Springer "fängt", aber leider 17.Lxg5 im Gegenzug den Läufer) 17.Taxd1 Sf7 18.Ld4 Se5 (Unumgänglich, sonst ist L-d3-f5+ noch grausamer als der zweite Bauer) 19.Lxe5 fxe5 20.Txe5 Taf8 und um den 45. Zug herum war die +2 plötzlich futsch.

Hauke Reddmann (mit Dank an KJ für OL-Detailinfos)