Schachgipfel

Die Schwester von Chris de Burgh

Die heißt natürlich Mag de Burgh. (Manche Kalauer sollten nach FIDE 11.1/12.9 bestraft werden.)

Und damit sind wir schon gleich beim Thema. Die erste Veranstaltung beim Schachgipfel in Magdeburg war die Neu- bzw. Fortbildung zum Nationalen Schiedsrichter, für Hamburg waren am Start euer Ö-Wart bzw. Nils Altenburg. Wenn Sie jetzt instinktiv denken, der Spaßfaktor einer Schiriausbildung käme ungefähr dem eines Parteitags gleich, so ist nichts ferner der Wahrheit. Das bewährte Team Klüners/Alt/Kohlstädt/Wiedemann hatte Arbeit in die Vorbereitung gesteckt, und das merkte man.
Zwar mussten viele Fakten gepaukt werden (Honk Hauke lernte gleich mal alle 20 Sonderregeln zu Schwimmern im Schweizer System auswendig - aber das stand gar nicht im Lehrplan), aber wenn Jürgen einen seiner berüchtigten Döntjes vom Stapel liess (man glaubt einfach nicht, welche Klopfer Schachspieler in Turnieren schon gebracht haben - der arme Schiri, der dann entscheiden muss), lag der ganze Saal am Boden. Dazu sorgten dann meerschweinquiekende Metalldetektoren und bunte Beamer für die technische Untermalung.
Natürlich gab es am Ende peinsam perversliche Prüfungsfragen. Ebenso natürlich darf ich keine davon verraten (trotzdem ein Tip: Nicht das ist kritisch, was haarklein in den FIDE-Regeln steht - das kann man lernen - sondern das, was auslegefähig ist), sondern stelle hier eine vom gleichen Kaliber:

HEM, Rundenstart. Der stadtbekannte Witzbold Hauke R. sitzt am Brett. Da sein Gegner 
wie immer zu spät kommt und der Schiri gerade nicht hinsieht, vertauscht er 
Dd1 mit Lf1 sowie Th1 mit Ke8 und zieht nach langem Nachdenken 1.Sf3#. 
Dem inzwischen hinzugekommenen entgeisterten Gegner erklärt er seelenruhig, daß 
a) alle hierbei berührten Figuren (§4) eh nicht ziehen konnten, 
b) der Mattzug (§5.1.1) offensichtlich legal war und damit die Partie sofort beendet und 
c) gemäß §7.2.1 eine illegale Stellung nur während einer Partie beanstandet werden kann. 
Was muss der Schiri machen?
Ohne die DSGVO zu strapazieren - am Ende hatten beide Hamburger bestanden.

Euer Ö-Wart wollte dann noch schnell die Blitz der Senioren mitspielen, aber er meldete sich leider zu spät an. Daraufhin beschloss er, seinen Ö-tat zu schonen, gleich nach Hause zu fahren und den Rest der Veranstaltung von hier aus zu kommentieren. Denn es spielen ja noch etliche Hamburger in den diversen Turnieren mit. Und mit dem außerordentlichen Bundeskongress des DSB, auf dem über die Abspaltung der DSJ als eigener juristischer Person entschieden wird, wartet noch (egal wie es ausgeht) ein Kracher atomaren Ausmasses...

Hauke Reddmann