OHFEM: Tag 2
Selten hat man eine schönere Abkürzung gesehen
als die oben stehende, die sich in Offene Hamburger Frauen-Einzelmeisterschaft
auflösen lässt.
Auch am zweiten Tag wurde wieder großes Kampfschach geboten. Remisen sind
auch nach vier Runden noch nicht zweistellig vertreten, und schnell einig war
sich sowieso niemand. Am Morgen neutralisierten sich Britta Leib und Ileana
Rogozenco ebenso wie in Runde 4 Jade Schmidt und Ileana. Nach ihrem Sieg heute
Nachmittag hat Britta nun mit 3 ½ / 4 zu Jade aufgeschlossen, die beiden
werden morgen im direkten Duell den Titel der Hamburger Meisterin unter sich
ausmachen. Ileana und Bessie Gröning, die nun beide 3 / 4 haben bleibt nur
die Hoffnung, dass an Tisch 1 Remis gespielt wird, um noch mit den
Führenden gleich zu ziehen.
Tragische Heldin des Tages war sicher Berfin Lemke, die erst eine
Marathonpartie gegen Anika Lange verlor und dann ausgelaugt gegen Bessie
Gröning eine Figur einstellte, die sie nicht mehr wieder sah.
Anika hingegen spielte nach ihrem Sieg in Runde 3 auch am Nachmittag die
längste Partie des Tages und verpasste somit den glorreichen WM-Sieg gegen
England. Beim Grillen zwischen den beiden Runden dekorierte Laura Lüders
mit ihrer Fan-Schminke beinahe das gesamte Personal, Brat-Chef Frank, seine
Freundin und unsere Küchenfee Walburga, auch Jade Schmidt, Andi Albers und
Bessie Gröning bekamen ihre Schwarz-Rot-Goldenen Streifen auf die Wangen.
Die Vuvuzela-Tröten der Nachbarschaft und auch mühsam leise gehaltene
Jubelschreie aus dem HSK Jugendraum hielten aber auch die Spielerinnen im
Turniersaal auf dem Laufenden. Zur Feier des Tages hatte Kevin Högy einen
Kuchen in Deutschland-Fahnen gebacken und verstärkte damit den HSK Trend,
dass die Männer im HSK auch am Herd (bzw. Backofen) eine gute Figur
machen.
Neu ins Turnier gestartet ist Svenja Möhring, die gestern noch krank war,
heute Morgen sauber gewann und auch am Nachmittag gegen Laura sehr, sehr gute
Gewinnchancen hatte. "Ich hatte keine Idee, wie ich gewinnen sollte, da
haben wir Remis gemacht!" war ihr Fazit, was mal wieder die These Topalovs
begründet: "Schach wäre viel interessanter, wenn es die
Möglichkeit des Remisangebotes einfach nicht geben würde!"
Mit positivem Ergebnis von 2 ½ / 4 liegt Karina Tobianski noch sehr gut im
Rennen, vor allem um den begehrten U12 Pokal, den Teodora vermutlich nicht
gewinnen wird, auch wenn sie bereits 3 / 4 hat, aber morgen früh geht es
auf Klassenreise, und so kann Tea leider die letzte Runde nicht mehr mitspielen
In der 5. Runde gibt es zwei Paarungen weniger, denn außer Teodora nutzen
auch Annemarie Bockhold, Svenja Möhring und Amina Leib die in der
Ausschreibung angebotene Möglichkeit, auf die letzte Runde zu verzichten.
Svenja hat einen Termin in der Schule, Amina kann ihre Mutter Britta Leib nicht
den ganzen Arbeitstag lang mit nach Hamburg nehmen, und außerdem hat sie
montags "Reiten". Auf den von Eberhard Schabel veranstalteten
Wochenenden "Schach auf dem Reiterhof" hat Amina (7) ihre ersten
Partien gespielt: Eberhard weiß, wie man Mädchen ans Schachbrett
holt! Aber auch die lockere Atmosphäre unseres Turniers mit vielen
Spielmöglich-keiten nach dem Turnierschach im Haus und auch draußen
haben allen gefallen - wenn sie denn erst einmal da sind.
Aber vielleicht spricht sich ja herum, dass "die OHFEM" (s.o.) auch
Spaß machen können und trotz manchmal langer Partien kurzweilig sind
- und dann werden wir 2011 vielleicht statt 22 mindestens 44 Teilnehmerinnen
haben? Wir denken über einen Termin am Ende der Hamburger Ferien nach,
wenn er sich denn nicht mit der HJEM in Schönhagen überschneidet:
Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. März 2011 ist unser
"Terminentwurf".
Andreas Albers / ChZ